Modularer Park Stadt Nürnberg
Deutsche Innenstädte verbindet vor allem eins: dichte Bebauung und wenige Grünflächen.
Bildlich gesprochen – unser Leben in den Innenstädten ist grau. Was ziemlich deprimierend ist.
Dass das auf Dauer weder für das Klima, noch für die menschliche Psyche gut ist, ist uns allen bewusst. Vor allem seit unser Leben durch Corona bestimmt wird, drückt das viele Grau noch mehr auf unser Gemüt, da die Farbe für Langeweile, Unsicherheit und Lebensangst steht.
Die Innenstädte dauerhaft umzugestalten, um wieder mehr Grün in unsere Leben zu bringen, ist jedoch technisch und finanziell für die Stadtverwaltungen schwer realisierbar. Um die Corona geplagte Innenstadt wiederzubeleben, kam die „City Werkstatt“ Nürnberg (ein Zusammenschluss von Gastronomen, Händlern, Vermietern und Behördenvertretern zur Stärkung der Innenstadt) und unser Verein auf die Idee, die von „Lorenz GRÜN“ inspirierte Thematik aufzugreifen und temporäre, modulare Grünflächen zu gestalten, deren Standort von Zeit zu Zeit geändert werden kann.
Der Verein Grünclusiv beschäftigt sich seit der Aktion ‚LorenzGRÜN‘ vom September 2020 und den Kübelbäumen vom Pschigode-Platz mit Lösungen für eine temporäre, modulare Begrünung von ansonsten eigentlich nicht begrünbaren Orten (Sparten im Untergrund, häufiger Nutzungswechsel, Zeithorizont etc.). So entstand die Idee, portable Stahlgefäße zu finden oder zu fertigen und zu bepflanzen, um daraus mobile Parks und Grün-Oasen formen zu können. Und zwar trotzdem dauerhaft, ohne die temporäre Begrünung beim Abbau wieder ‚zerstören‘ und vernichten zu müssen.
Als dann die City-Werkstatt im Dezember 2020 auf uns zukam, boten wir an, diese Idee auf dem Lorenzer Platz erstmals umzusetzen. Auf Anfrage stellte uns ASN drei ausrangierte Schuttmulden zur Verfügung, die eines unserer Vereinsmitglieder dann aufarbeitete und mit Trespa-Platten verkleidete. Die Mulden sind nach wie vor aufladbar und können weggefahren werden.
Des Weiteren entwickelten wir ein Stahlmodul (2 x 2 m, 15 cm hoch), das beliebig befüllt und bepflanzt werden kann. Mittels Ösen oder Öffnungen für die Stapler-Gabel können die Module ebenfalls im gefüllten Zustand verfahren werden.
Weitere Accessoires sind die (coronagerecht vereinzelten) abnehmbaren Bank-Elemente, Hussen aus LKW-Plane zum Verkleiden der Transporthaken und Spiegel zur Vergrößerung des Raumeindrucks. Auch Tafeln sind angebracht (Information, Beschriftung für Events).
Aus unserer Sicht könnte hieraus ein Baukasten von ‚Nürnberger Modulen‘ werden, mit denen sich jeder beliebige Ort in der Stadt temporär begrünen ließe – vom Pocket-Park bei Festen bis hin zu grünen Landschaften auf dem Hauptmarkt.
Der erste modulare Park am Lorenzer Platz ist seit dem 22.6.2021 frei zugänglich.
Die Nürnberger können sich seit Anfang September über eine neue, kleine Oase inmitten der Innenstadt freuen. Wie schon am Lorenzer Platz wurde am Unteren Bergauerplatz ein temporärer mobiler Park errichtet, der mit den von Grünclusiv erdachten Modulen bis November zum Entspannen einlädt und einen wundervollen Blick auf die Pegnitz und das Heilig-Geist-Spital bietet.
Mehr zu der neuen Grünanlage finden Sie unter „Nachrichten aus dem Rathaus“ und Online im Marktspiegel
Mobile Parks sind eine gute Lösung, wenn es um Maßnahmen gegen den Klimawandel und für eine bessere Aufenthaltsqualität in den Städten geht. In Nürnberg werden daher bereits an mehreren Stellen die von Grünclusiv konzipierten Pflanzmodule verwendet, um versiegelte Plätze attraktiver zu machen. Nun wurde von der Stadt Nürnberg beschlossen, den zunächst temporär angedachten Park am Theresienplatz dort zu belassen. Grünclusiv wird sich weitere Standorte ausdenken …
Mehr zu diesem Projekt unter nordbayern.de und unter nürnberger-city-werkstatt.de
Interessante Artikel zu dem Thema finden Sie unter Pressespiegel